Montag, 2. Juli 2018
Ein Vertrag??? - Die Sache mit der Bürokratie
Wenn sich Frauen zum ersten Mal bei mir anmelden, schicke ich Ihnen ziemlich zügig erst mal eine E-Mail mit inzwischen 4 PDF-Dateien.
Meistens denke ich dran, zu erklären, warum das nötig ist. Manchmal vergesse ich das aber auch.
Im besten Fall fragen die Frauen etwas irritiert nach. Im schlechteren Fall sind sie so irritiert, dass sie sich für eine andere Kollegin entscheiden, die das (noch) nicht macht.

Aber: das ist nicht auf meinem Mist gewachsen, Mädels, das kann ich Euch sagen!

Als ich angefangen habe, habe ich pro Frau nach Abschluss der Betreuung und Schreiben der Rechnung genau 2 Zettel abgeheftet. Wir müssen den ganzen Kram nämlich mindestens 10 Jahre aufbewahren.
Heute hefte ich pro Frau 6 - 8 Zettel ab.

Es ging los mit dem Quittierungsbogen. O.K. Das Ihr mir die erbrachten Leistungen unterschreibt, sehe ich ein. Ist ja bei den Physiotherapeuten z.B. auch so.

Und dann kam QM. Qualitätsmanagement. Und die Bürokratie ist explodiert. Aber hilft nix. Wir müssen. Denn nur, wenn wir nachweisen können, das wir QM machen, bekommen wir Geld. Das steht so in dem Vertrag, den unsere Berufsverbände mit dem Spitzenverband der Krankenkassen ausgehandelt haben.

Und Bestandteil von QM sind Leistungskataloge und Verträge. Der Spitzenverband der Krankenkassen kann mich also fragen: Machst Du mit Deinen Frauen einen Vertrag und bekommen die auch von Dir einen Leistungskatalog? Nein?? Dann bekommst Du von uns leider auch kein Geld!
Und zu so einem Vertrag gehören halt auch die Allgemeinen Vertragsbedingungen.

Und, was soll ich sagen, auch die Datenschutzverordnung betrifft uns (natürlich!). Also noch ein Zettel....

Ich gebe zu, das eine oder andere finde ich ganz gut. Den Leistungskatalog z.B. Dann muss ich eben nicht jeder Frau wieder erklären, was Hebammen so alles machen und können und was Frau so alles "buchen" kann. Und inzwischen bekommen wir den Zeitaufwand für die Bürokratie auch bezahlt.

Aber trotzdem: es nervt!

Manche Sachen waren früher doch mal besser. Oder vielleicht auch nur einfacher.

Aber das ist ja nicht nur in unserem Job so mit der Bürokratie. Wir werden es nicht ändern, also arrangieren wir uns damit. Und Ihr bekommt halt noch mal ein Zettel, bzw. von mir meistens PDF´s. Spart Papier und Druckerpatrone. ;)



Sonntag, 10. Juni 2018
Hauptsache gesund!??
Früher, als die meisten Eltern noch nicht wussten, welches Geschlecht das erwartete Kind haben würde, wurden sie häufig gefragt: was wünscht Ihr Euch denn, ein Mädchen oder einen Jungen?
Die Antwort lautete meistens: Egal, Hauptsache gesund!

Heute stelle ich in jedem meiner Geburtsvorbereitungskurse immer irgendwann die Frage: Was wünscht Ihr Euch für Euer Kind? Für seinen Lebensweg? Und auch da ist die erste und häufigste Antwort immer: Gesundheit!

Und dann komme ich. Mal wieder mit dem Versuch eines Perspektivwechsels. Und oft lasse ich Menschen dann doch recht nachdenklich zurück.

Denn: ist es denn wirklich das Wichtigste im Leben, gesund zu sein? Natürlich ist Gesundheit eine tolle Sache! Aber ist es nicht eigentlich im Leben viel wichtiger, GLÜCKLICH zu sein?!

Ich weiß, dass es viele Menschen gibt, die trotz Krankheit sehr glücklich sind. Und wahrscheinlich viel mehr Menschen, die trotz Gesundheit unglücklich sind.

Sollten Eltern Ihrem Kind nicht also eigentlich besser wünschen, dass es im Leben das Glück findet? In welcher Form auch immer? Bei den Menschen, die sein Leben begleiten. Oder vielleicht in einem tollen Beruf (so wie ich z.B. :) ) Oder bei einem Hobby, für das man brennt.

Wie einige wissen, bin ich ein bekennender Fan der Fernsehshow Let´s Dance. So ein bißchen Kitsch braucht doch irgendwie jeder.... :D
In diesem Jahr 2018 hat Ingolf Lück teilgenommen. Er war nicht der beste Tänzer. Aber er hatte definitiv ganz offensichtlich mit seiner Profipartnerin Ekaterina den meisten Spaß! :D Ihr Motto war: Man muss nicht perfekt sein, um glücklich zu sein!

Sie haben übrigens gewonnen in diesem Jahr...... :)