Das "Pommesbuden-Phänomen" ;)
Jedenfalls nenne ich es so. Und spätestens wenn ich es Eltern erklärt habe, wird auch ganz deutlich, worum es sich dabei handelt.

Beispiel: Die Frau erzählt mir: "Boah, die kommt bei mir überhaupt nicht zur Ruhe! Ich habe sie gestillt, sie schläft an der Brust ein und ist eigentlich definitiv satt. Kaum mache ich sie ab, fängt sie wieder an zu suchen und ist ganz hibbelig. Und wenn ich sie dann wieder anlege, schläft sie mit der Brustwarze im Mund. Wenn ich versuche, ihr den Schnuller zu geben, dann nimmt sie den überhaupt nicht und sucht nur wie irre weiter rum. Und kaum gebe ich sie meinem Mann, geht der Schnuller und sie pennt ganz selig auf seinem Arm! Was ist denn das?? "

Das, liebe Eltern, ist es: Das Pommesbuden-Phänomen.

Was passiert? 3 Sachen:

1. Das Kind ist evolutionär immer noch in der Steinzeit und hat auch quasi einen Vertrag aus der Steinzeit. Der ist noch ganz einfach und darin steht sinngemäß ungefähr: So, Du kommst jetzt auf die Welt. Wenn Du ein Problem hast, dann sagst Du Bescheid, dann bekommst Du die Brustwarze in den Mund und kannst nuckeln. Das hilft immer! Gegen jedes Problem!

2. Wenn das Kind also auf der Suche nach der Brustwarze ist weil es ein Problem hat ( und wir reden hier von JEDEM Problem, nicht nur von Hunger), dann folgt es seinem Geruchssinn, der sehr ausgeprägt ist.

3. Das Kind hat viel mehr Nuckelbedürfnis, als es eigentlich Hunger hat. Nuckeln ist für das Kind die Lösung für nahezu jedes Problem. Hunger, müde, kalt, Pipi, einsam, Wandfarbe ist blöd und Oma riecht heute komisch - egal: nuckeln hilft immer.

Ergebnis: Bei der stillenden Mama auf dem Arm riecht es einfach immer SOOO gut nach der Milch bzw. der Brustwarze. Also sucht das Kind genau danach und lässt sich dann auch mit nix anderem abspeisen.
Bei Papa riecht es aber nicht nach Milch. Also kann das Kind da auch mit Schnuller und kuscheln zufrieden sein.

Und warum ist das nun das Pommesbuden-Phänomen?
Weil ich es mit mir vergleiche! :D Wenn ich in der Pommesbude stehe und der Typ will mir einen Salat andrehen, dann will ich den auch nicht. Dann will ich Pommes!!
Wenn ich aber an der Salattheke stehe und es riecht nicht nach Pommes und der Salat sieht auch noch lecker aus, dann ist Salat total o.K.

Was macht man also? Das Kind an eine andere Person weiter reichen, wenn eine da ist. Und wenn keiner sonst da ist, dann Distanz zur Brust schaffen, z.B. in dem man das Kind über die Schulter legt.

Es gibt einen Trost: Das Phänomen lässt nach, wenn das Kind älter wird!